Im Dezember 1991 erschien im „Charlotte Observer“ ein Beitrag von D.G. Martin, in dem er seine kuriose Suche nach der Namensgeberin seiner amerikanischen Heimatstadt in Deutschland schilderte. Martin war Politiker, Hochschullehrer und Journalist in Charlotte, North Carolina, USA. Seine Reise führte ihn über Schwerin, Hamburg, Güstrow, Rostock, Bad Doberan und Neustrelitz endlich nach Mirow. Im Schloss lernte er den Mirower Gerd Zimmermann kennen, der dort wohnte und verantwortlich war für die Restaurierung. Zimmermann erzählte vom eben gegründeten Residenzschlossverein. Martin berichtete davon, dass es in Charlotte Kommunalpolitiker, aber auch deutsche Unternehmer und einen Club von Leuten mit deutschen Wurzeln gebe, die gern Kontakt zur Heimatstadt von Queen Charlotte haben würden. Nach Charlotte zurückgekehrt, berichtete Martin seinem Freund Dieter Radke, Präsident der Philipp Holzmann AG in Charlotte, von seiner Begegnung. So nahm die Zusammenarbeit mit dem Residenzschlossverein Mirow ihren Anfang. Verbindungsmann war dabei Otto Glameyer, US Koordinator der Philipp Holzmann AG Frankfurt a. Main. Im April 1993 reiste erstmals eine Mirower Delegation nach Charlotte. Sie wurde vom Chairman des County Councils (das entspricht in etwa dem Präsidenten des Landtags) Park Helms, der Protokollchefin Catherine Hansen und von Dieter Radtke empfangen. Diese drei wie auch D.G. Martin sollten sich fortan als verlässliche Partner erweisen.

Nach 1993 kam immer wieder Besuch aus Charlotte nach Mirow. Im Januar 1994 wurde im Theater Neustrelitz eine Partnerschaftsvereinbarung zwischen Mecklenburg-County und Mecklenburg-Vorpommern mit einer Festveranstaltung besiegelt. Einen Tag später, am 19. Januar 1994 unterzeichneten Park Helms und die damalige Kultusministerin Steffie Schnoor in der Bibliothek im Schweriner Schloss den Partnerschaftsvertrag. Die Delegation aus Charlotte besuchte bei dieser Gelegenheit auch Mirow, spazierte über die Schlossinsel, war zu einer Kremserfahrt mit Jagdhornblasen eingeladen, und im Schlossgymnasium gab es eine Kaffeetafel. 1994 war erstmals bei einem Besuch von Mirower Vereinsfreunden nach Charlotte von einer Dependance von Mecklenburg-County in Mirow die Rede. Am 27. Oktober 1997 wurde zwischen Mecklenburg-County und dem Förderverein die Sache verabredet. Ein Jahr später wurde die Dependance im Torhaus eröffnet.