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Charlotte PDF Drucken E-Mail

Mirow ist der Geburtsort einer englischen Königin. Königin Charlotte, die Ehefrau von Georg III., wurde am 19. Mai 1744 im so genannten Unteren Schloss geboren. Sie starb am 17. November 1818 im Kew Palace in den Königlichen Gärten, ihrem Lieblingsaufenthalt. Sophie Charlottes Vater war der  "Prinz von Mirow" Karl, ein jüngerer Halbbruder des regierenden Herzogs Adolf Friedrich III.  Ihre Mutter war Elisabeth Albertine, eine geborene Prinzessin von Sachsen-Hildburghausen. Noch auf ihrem Sterbebett fädelte Elisabeth Albertine die hohe Heirat nach England ein.

Sophie Charlotte hatte sechs Geschwister. Zu denen zählten der durch den Roman „Dörchläuchting“ von Fritz Reuter bekannt gewordene Herzog Adolf Friedrich IV. und Carl, der Vater der späteren preußischen Königin Luise, der Großherzog in Mecklenburg-Strelitz wurde. Charlotte erhielt eine gute Ausbildung. Sie sprach mehrere Sprachen, war sehr musisch und interessiert an Naturwissenschaften.

Am 15. August 1761 wurde der Ehevertrag unterschrieben. Am 17. August verließ Charlotte ihre Heimat, die sie nie wieder sehen sollte. Während der Überfahrt nach England soll sie auf ihrem Cembalo „God save the king“ geprobt haben, während ihre Reisebegleiter seekrank waren. Am 8. September erreichte sie den St. James-Palast, am selben Abend war die Hochzeit. Am 22. September 1761 wurden die damals siebzehn Jahre alte Charlotte und ihr sechs Jahre älterer Mann gekrönt.

Im August 1762 wurde der Thronfolger geboren. Insgesamt bekam sie fünfzehn Kinder. Die Ehe galt als glücklich und wurde beinahe wie eine bürgerliche geführt. Das Paar zog den Kew-Palast der Metropole London vor. Georg kaufte außerdem den nach dem herzog von Buckingham benannten Palast, heute die offizielle Residenz des britischen Monarchen. Georg III. litt an einer Geisteskrankheit, über die Ursachen wird bis heute gerätselt. Er wurde blind und schließlich geistig vollkommen verwirrt. Die Aufsicht über die Person des Königs oblag Charlotte.

Durch die Heirat Georgs mit Charlotte begann sich Großbritannien für Mecklenburg und spezielle Mecklenburg-Strelitz zu interessieren. So entstanden etwa die Reisenotizen von Thomas Nugent, noch heute eine wunderbare Quelle, um über das Leben von damals etwas zu erfahren.

Dass die Prinzessin Charlotte einen Brief an Friedrich von Preußen geschrieben habe, der Schonung für ihr Land erbat, ist Legende.

Das Gemälde zeigt Königin Charlotte, gemalt 1781 von Thomas Gainsborough. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Staatlichen Museums Schwerin.